Apples AI-Umstrukturierung geht nicht weit genug

Ein neuer Bloomberg-Bericht zeigt, dass gleich mehrere Führungskräfte den AI-Hype verschlafen haben.

Why Apple Still Hasn’t Cracked AI
Insiders say continued failure to get artificial intelligence right threatens everything from the iPhone’s dominance to plans for robots and other futuristic products.

Dieser sehr lesenswerte Bericht von Mark Gurman ist im Grunde die perfekte Fortsetzung des The Information-Artikels, der vor rund einem Monat weite Kreise gezogen hat. Wayne Ma hat dort erstmals aufgedeckt, welche personellen Versäumnisse zu Apples AI-Debakel geführt haben.

Gurmans Report bestätigt mich in meinem Glauben, dass Apple ein tiefgreifendes Führungsproblem hat. Denn offenbar hat nicht nur AI-Chef John Giannandrea die Entwicklungen rund um LLM-Chatbots vollkommen falsch eingeschätzt, sondern auch Craig Federighi, der nach den Umstrukturierungen nun für Siri 2.0 verantwortlich ist und bislang als der Macher unter den Apple-Executives gilt. The Verge fasst es gut zusammen:

Apple software chief Craig Federighi was “reluctant to make large investments in AI.” The company doesn’t like to invest in a goal without a clear endpoint, Gurman writes, but where AI is concerned, one unnamed Apple executive told him “…you really don’t know what the product is until you’ve done the investment.” That would have meant expensive GPUs, which the company didn’t rush to buy and later didn’t have enough of to keep up with competitors.

Federighi wird es mit Sicherheit schaffen, eine bessere Siri auf die Beine zustellen, aber das ist auch nicht schwer. Ich habe jedoch meine Zweifel, ob er – und nicht zu vergessen Tim Cook – die Richtigen sind, um Siri einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil gegenüber ChatGPT und Gemini zu verpassen. Und reicht die personelle Unterstützung von Mike Rockwell, der ebenfalls keine nennenswerten Erfahrungen mit AI-Produkten hat? Oder braucht man nicht doch ganz neue Talente? Aravind Srinivas wäre vermutlich für ein paar Milliarden zu haben.